My Friend Peter


Benedikt Brands – Komposition, Gitarre, Synthesizer, Stimme

Patrick Windischbauer – Bass

Paul Probst – Gitarre

Maximilian Zeller – Schlagzeug


Ein zweifach glückliches Ereignis: Wir begrüßen MY FRIEND PETER – eine aus dem Grazer Musikpool hervorragende Band und gleichermaßen zum ersten Mal ein Pferd aus dem Stall des hochgeschätzten Labels NUMAVI – Willkommen!

MY FRIEND PETER ist das Solo-Projekt Benedikt Brands, welches live von Windischbauer, Probst und Zeller an Bass, Gitarre und Schlagzeug zu neuem Leben erweckt wird. Brands selbst ist der Sprössling einer norddeutschen Musiker:innenfamilie, ausgebildeter Cellist und studiert zurzeit an der TU Graz die ehrbare Ingenieurszunft der Elektro- und Tontechnik. Vor allem aber beeindrucken die Fähigkeiten als Multi-Instrumentalist, wovon seine Alben (u.a. „Speak“, „In Between“, „Shuffle Waffle, Muffle Duffle And Other Stories Volume 1“) stolzes Zeugnis ablegen. Um aber nicht in den Untiefen des Solipsismus zu versinken und seine Musik auch dem Publikum auf direkte Weise zugänglich zu machen, wurde das Ausgangsmaterial um diese hervorragende Band und ihre Fähigkeiten erweitert.

Die Musik von MY FRIEND PETER macht keinen Hehl aus ihrer Genealogie. Einflüsse werden aber nicht unverdaut wiedergegeben, sondern ihre gesunden und nahrhaften Eigenschaften in die eigene DNA assimiliert. Wenn man einen glückvollen Tag im Café KORK in Graz erwischte und sich darüber wunderte, dass man eine Band wie STEREOLAB aus den Lautsprechern zu hören bekam, konnte man schon ahnen, wer sich seine Miete in der Gastronomie finanzierte, das Auflegen dazu übernahm und diesen guten Dienst an der Menschheit tat. Drüber hinaus erstreckt sich das weitere Spektrum der musikalischen Ausrichtung über Anleihen aus Bereichen des psychedelischen Pop-, Kraut- und Postrocks. Hört man die Platte „Shuffle Waffle, …“, findet man sich über Strecken an den Ideenreichtum und die handwerkliche Wendigkeit von TORTOISE erinnert, allerdings mit einer starken Hinwendung zum unbedingten Groove. Schlagwerk und Bass ergehen sich in so eingängigen wie hintersinnigen Rhythmusstudien, die dem Kopf eines vom Funk inspirierten McCartney entspringen hätten können. Die Gitarre übernimmt neben melodiösen Hooklines oft die Rolle der dynamischen Ausrichtung der Songs und ist somit Element der Kraft oder der feingliedrigen Versonnenheit. Der Synthesizer und die klangliche Ausformulierung färben die Stücke in einen Retro-Look und öffnen den Genre-Raum in alle nur denkbaren Richtungen. Zu finden sind hier ein subtiler Humor, dessen Wurzeln im wunderlichen Reich der Psychedelik stecken. Der großzügige Einsatz von Effekten wie Phaser und diversen Oszillatoren selbst über Gesang oder Schlagzeug (siehe u.a. „In Between“) heben die Songs weit über die Ebene einfacher Songwriter-Veröffentlichungen und finden sich wieder in der guten Gesellschaft von Genossen wie CONNAN MOCKASIN und VIDEO AGE.

Das Werk von MY FRIEND PETER verführt mit seiner Eingängigkeit ausgehend von interessanter Melodiösität, Groove und ausgeprägter Song-Komposition. Dabei wird ganz und gar unmerklich der ästhetische und intellektuelle Geist gefordert und geschult und über ein makelloses Sounddesign der Hörer:innenschaft leicht zugänglich gemacht. Man darf sich auf einen Auftritt am Schwalbenfest freuen, wo gleichermaßen der Kopf wie das Tanzbein zum exzessiven Schwingen eingeladen werden.

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